Bald ist Weihnachten. Das interessiert mich eigentlich fast gar nicht. Den Stress, die Freude und die Vorbereitungen der anderen bekomme ich aber durchaus mit. Für mich ist der letzte Monat im Jahr immer irgendwie dunkel gewesen, weshalb mir die vielen Lichterketten auch gut gefallen. Aber eigentlich, so dachte ich neulich nach einem kurzen Chat mit der lieben Emily West, ist Weihnachten unter Palmen doch der Idealzustand.
Verschiedene Bloggerinnen haben mich in ihren Interviews schon gefragt, wie ich auf meine Geschichten komme. Was ist zuerst da, das Huhn oder das Ei? Die Handlung oder der Protagonist? Das lässt sich gar nicht so genau sagen, habe ich festgestellt, denn es kann auch etwas ganz anderes sein.
Weihnachten
unter Palmen zum Beispiel. Man vergesse Weihnachten (keine Angst, nur kurz) und nehme die Palmen. Dazu einen langen, weißen Sandstrand, leise schwappendes Wasser, das in der Sonne glitzert. Cocktails
mit Ananas und Kokos. Und Zeit, viel Zeit. Nichts, was man erledigen müsste. Keine Pakete, Karten, Einkäufe, Dekorationen, Termine. Viel Zeit.
„Dolce
fare niente“
nennen die Italiener es, das süße Nichtstun.
Ich schwelgte also ein wenig vor mich hin und dachte dabei: „Eigentlich brauche ich ja dann auch mal einen Aufhänger für etwas Neues, wenn die Fortsetzungen von Loris und Princess & Lion fertig sind.“
Und siehe da, eine laszive Schönheit mit einem betörenden Namen (den verrate ich noch nicht, aber er ist echt super) hob die breite Krempe ihres großen Sonnenhuts und sah mich mit Schlafzimmerblick an.
„Alles klar“, dachte ich. „Wird wieder erotisch.“ Als sie dann noch zwei Kerle herbeiwinkte, hatte sich dieser Eindruck endgültig verfestigt.
Während
im Radio „Last Christmas“ kam, entstand in meinem Kopf ein Szenario. Ein etwas heruntergekommenes Grand Hotel im Kolonialstil. Südseeromantik. Holzbauten in Pastelltönen. Cadillacs. Schwierige
Beziehungen in der Vergangenheit, die in neuem Gewand wieder auftauchen, nicht vergangen sein wollen, aber der neuen Liebe im Weg stehen.
Dann mussten wir losfahren, um Weihnachtsbesuch abzuholen. Eine lange Autofahrt. Und während ich auf die verschneiten Bergspitzen starrte, die dramatisch im Abendlicht glänzten, fragte eine Stimme in meinem Kopf: „Und was ist mit der Dunkelheit?“
Bis dahin war die Geschichte eher rosa, lichtdurchflutet und sanft. Dünne, im seichten Wind wehende Vorhänge, ein träger Ventilator an der Decke.
Aber kaum hatte die Frage das bekannte Türchen aufgestoßen, kamen auch schon die Schatten herbei geflattert. Das kristallklare Meer wurde bedrohlich schwarz in der Nacht und überall krochen schäbige Gesellen hervor. Ein brutaler Bruder zerrte am Haar der Schönen und da zückte ihr Mann, also einer der zwei, eine riesige Knarre…
Tja.
Und so wächst die Story jetzt über die Weihnachtstage weiter in meinem Kopf heran, damit ihr sie im Frühjahr irgendwann präsentiert bekommen
werdet.
Ihr
dürft euch auf Palmen freuen, das steht fest. Und auf den Duft von Vanille. :-)
Und wahrscheinlich wird es wieder DARK. Aber auch schrecklich romantisch, das verspreche ich.
Frohe Weihnachten allerseits!
Eure Angelina